Kommunikation
Mit dem Ersten Weltkrieg begann vor einhundert Jahren ein neues Zeitalter der Kriegskommunikation. So machten Telefone und Funkgeräte (Diese Technologie steckte vor Beginn des Ersten Weltkriegs noch in den Kinderschuhen, wurde aber schnell weiterentwickelt. Bereits Ende 1916 wurde ein erster Helm mit integriertem Mikrofon und Kopfhörer für Piloten entwickelt.) erstmals die Steuerung von Massenheeren fern der Schützengräben möglich. Wo moderne Kommunikationsmittel versagten, griffen die Militärs auf traditionelle Mittel wie Brieftauben oder Lichtzeichen zurück.
Das Telefon entwickelte sich im Krieg vom rein zivilen Kommunikationsmittel zu einem Tötungsinstrument: Ohne die Soldaten, die beispielsweise im Fesselballon über dem Schlachtfeld schwebten und der Artillerie die Position des Feindes durchgaben, wäre diese gar nicht in der Lage gewesen, die Gewehre zu justieren.“
„Feind hört mit!“
Die Telefonleitungen waren aber auch anfällig für Sabotage und Störungen. Deswegen besann sich das Militär im Laufe des Krieges auf „altmodische“ Mittel: Die Soldaten ließen Hunde und Brieftauben Nachrichten überbringen, schickten Lichtsignale und erweckten auch die Telegrafie wieder zum Leben – vor allem, um Meldungen und Befehle zwischen der Obersten Heeresleitung und den Kommandostellen hinter der Front auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen zu übertragen.
Später kam auch die drahtlose Funktechnik auf. Allerdings diente sie vor allem dafür, fremde Nachrichten abzuhören. Um die feindliche Kommunikation zu überwachen, baute die deutsche Seite ab 1915 Abhörstellen ein. Sie wurde selbst oft Opfer von Spionage-Attacken der Franzosen und Engländer, weil sie zu lange dieselben Dechiffrierlisten verwendeten. Da blieb oft nur Disziplin beim Telefonat: „Feind hört mit!“, prangte an den Fernmeldern, und manche Codes für Gefechtssituationen trieben seltsame Blüten: „Helene spuckt in unseren Graben, lauter dicke Brocken, wir brauchen Kartoffeln, große und kleine!“, ist als Funkspruch überliefert. Was der Soldat damit meinte, allerdings nicht.
- Fernsprecher
- Leuchtsignale (Leucht und Signalpistolen)
- Die Brieftauben
- Meldereiter
- Lichtsignale (Taschenlampen)
TELEGRAF
Die k.u.k. Armee Österreich-Ungarns besaß ein Eisenbahn- und Telegrafenregiment mit zwei Bataillonen mit je vier Kompanien
Die Telegrafen M 1892 waren während des Krieges 1914 - 1918, besonders für die wichtigen Befehle noch weit verbreitet, weil es das einzige Mittel moderner Kommunikation ist, das eine nachprüfbare Spur bei der empfangenden Station zurücklässt. Alle anderen Möglichkeiten wie drahtlose Telegraphie, Telefon, Erdtelegraphie oder optische Signale, sind für den Irrtum des Empfängers anfällig und lassen keine bleibende Nachricht auf Seiten des Empfängers zurück. Im Bundesheer der 1. Republik ( 1. ÖBH ) wurden noch 112 Exemplare übernommen. Dazu zählt auch dieses Exemplar.
Der Morse Telegraph in Österreich
In Österreich wurde im Jahre 1846 mit der Errichtung der Strecken von Wien nach Brünn die elektrische Telegraphie eingeführt. Als System wurde eine modifizierte Form des Telegraphie Systems des schottischen Instrumentenbauers und Erfinders Alexander Bain eingesetzt. Die Konstruktion und Fertigung der ersten Apparate erfolgte durch die Wiener Mechanikerwerkstätte von Johann M. Ekling. Im Jahre 1847 wurde von Wien aus Olmütz in Mähren erreicht, im gleichen Jahr auch Prag. Schließlich war Ende 1847 auch die „südliche Linie“ von Wien über Graz nach Triest fertiggestellt, so dass im Jahre 1848 das gesamte geplante Netz der Bain Linien für die Eisenbahnen und für Staatsdepeschen zur Verfügung stand. Der Bain Empfänger war eine Art Nadeltelegraph, wobei aber, um die Patentrechte von Wheatstone und Cook nicht zu verletzen, statt einer Nadel zwei zu einem Ring geformte Dauermagnete ( der „Laufmagnet“ ) verwendet wurden. Mit dem Anschlagen von zwei verschieden tönenden Glockenschellen konnten die Zeichen I und V gegeben werden, mit denen das Alphabet gebildet wurde. Als Geber im Bain System diente eine Doppeltaste, mit der die Stromstöße in polarisierter Form gegeben werden konnten. Die Bain Linien funktionierten in Österreich für die Eisenbahnen und für den Staatstelegraphen zur vollsten Zufriedenheit. Die Geschwindigkeit war aber auf etwa 100 Worte pro Stunde begrenzt. Ein Nachteil des Bain Systems war auch, dass die Depeschen nicht registriert wurden.
Als Samuel Morse von den geplanten Aktivitäten von Robinson in Europa Kenntnis erhielt informierte er unter anderen die diplomatische Vertretung der Vereinigten Staaten in Österreich und teilte mit, dass William Robinson nicht in seinem Auftrag agiere und dass er hoffe, dass Österreich im Falle eines Interesse an seinem System, dies ihm im Wege der offiziellen Stellen mitteilen würde. Tatsächlich bot Robinson im Frühjahr 1849 in Wien seine inzwischen in seiner deutschen Werkstätte verbesserten Apparate zum Ankauf an. Von Österreich wurden daraufhin zwei Muster-Apparate für den Betrag von 5.000 Gulden angekauft. Zu Beginn des Jahres 1849 war in Österreich Dr. Wilhelm Gintl als Telegraphendirektor bestellt worden. Seit 1847 hatte sich Gintl schon mit der Errichtung der Bain Linien befasst. Im August 1849 hatte Gintl in Berlin die von Siemens & Halske gebauten Morse Telegraphen der Strecke von Berlin nach Hamburg gesehen. Er war von diesen Apparaten begeistert und beurteilte die von Robinson erzeugten Apparate als „rohe Schlosserarbeit welche die ungünstigen Resultate bei den damit vorgenommenen Proben unausweichlich zur Folge haben musste“. Damit scheint auch in Österreich der Entschluss gefasst worden zu sein, eine eigene Produktion von Morse-Registern und zugehörigen Relais und Tasten zu beginnen. Zur wissenschaftlichen Beratung für den weiteren Ausbau des Telegraphennetzes in Österreich wurde Ende 1849 der bekannte Erfinder und Fachmann in der Telegraphie Dr. Carl Steinheil aus München in den österreichischen Staatsdienst aufgenommen. Unter seiner Leitung wurde der Ausbau des österreichischen Telegraphennetzes in Angriff genommen, wobei die Morse Linien von Wien über Linz nach Salzburg und weiter nach Innsbruck geschaffen wurden. Ebenso wurde bereits im Jahre 1850 das bestehenden Bain System durch das Morse System ersetzt. Als einzige Ausnahme wurde auf der Kaiser Ferdinand Nordbahn von Wien nach Prag das Bain System noch längere Zeit beibehalten.
Die Morse Apparate wurden in Wien zuerst von der Mechanikerwerkstätte Johann M. Ekling, später auch von Johann Leopolder, August Weyrich, W. Wolters u.a. erzeugt. Die typische offene Bauform des österreichischen Morse-Telegraphen der ersten Stunde, die sich an den ersten von deutschen Mechanikern gewählten Konstruktionen orientierte, blieb in Österreich über den Zeitraum von etwa 20 Jahren erhalten. Waren zu Beginn noch Register mit Gewichtsantrieb in Verwendung so setzte sich bald der Antrieb durch ein Federwerk durch. In späteren Ausführungen wurde das Federwerk durch einen Deckel staubgeschützt. Die Form der Relais und der Taste wurden aber in Österreich bis zum Ende der Morse Telegraphie, also bis in die Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, im wesentlichen beibehalten.
Als Relais wurde in Österreich das als „Schwanenhalsrelais“ bezeichnete Relais mit aufrechtstehenden Magnetspulen verwendet.
Quelle:
www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=5709
www.cast.uni-linz.ac.at/Department/Publications/2006/Morsetelegrafie.doc
K.K.T.W.
K.K. Telegraphenwerkstätte Wien
K.K. Telegraphenanstalt Wien
Vorläufer der Fernmeldezeugverwaltung war die 1850 errichete k.k. Telegraphen-Werkstätte (unterstand der III. Abteilung der k.k. Generaldirektion für Kommunikationen). 1856 erfolgte eine Neuorganisation. Die k.k. Telegraphen-Werkstätte und das Central-Depot für Materialien und Requisiten wurde dem technischen Departement der k.k. Telegraphen-Direktion unterstellt. 1861 erfolgte die Übersiedlung vom Palais Modena in der Herrengasse ins ehemalige kaiserliche Zeughaus in der Renngasse. Zehn Jahre war die Werkstätte und das Zentraldepot in diesem baufälligen Gebäude untergebracht. 1871 wurde die Telegraphenwerkstätte aufgelöst. Das Depot blieb erhalten und übersiedelte 1873 in die neuerbaute k.k. Telegraphenanstalt. Mit 1. Jänner 1884 wurde die getrennte Verwaltung von Post- und Telegraphenangelegenheiten wieder aufgelassen. Die Staatstelegraphenanstalt wurde mit der Post wiedervereint. 1883 wurde daher das Telegraphenzentraldepot in die k.k. Post-Ökonomie-Verwaltung integriert. Die Verstaatlichung des Telephonwesens bis 1895 führte zu einer Vermehrung des einzulagernden Materials. Die Platznot erforderte eine Neuerrichtung eines Zentraltelegraphendepots. Dieses wurde 1905/1906 in der Erzherzog-Karl-Straße errichtet. Dort wurde auch eine Reparaturwerkstätte eingerichtet. Nach dem Zusammenbruch der k. u.k. Monarchie schied mit 1. Jänner 1920 das Zentraltelegraphendepot aus der Postökonomieverwaltung aus. Bedingt durch die schlechte Wirtschaftslage gab es weitere Organisationsänderungen. 1926 löste man mehrere kleinere Werkstätten in Wien auf und errichtete in der Nußdorfe Straße eine weitere Zentralwerkstätte. Nach Kriegsende versammelten sich die Bediensteten der Telegraphenzeugverwaltung in der Nußdorfer Straße. Ende 1945 nahm man in der Erzherzog-Karl-Straße den Betrieb wieder auf (Aufräumungsarbeiten). Erst 1947 konnte man den Wiederaufbau tatkräftig durchführen.
FELDTELEFON
Dieser Handapparat wurde im Patroullienapparat bei der k.u.k Feld- und Gebirgsartellerie verwendet. Im Inneren der Griffhülse sind der Schallmechanismus und der Differentialsummer untergebracht, welche durch die Sprechtaste oder die Ruftaste betätigt werden können.
M 1907
Bestehend aus einem Telefonhandapparat mit Ruf- und Sprechtaster mit auswechselbarem Kapselmikrofon weiters einem Summer, Linienwähler , Kopftelefon und Erdspiess. Der Apparat ist in einer Eichenholz - Apparatkasette, die Batterien in einer eigenen Batteriekasette untergebracht. Gewicht 7,5kg Damaliger Preis 160.- Kronen
M 1905 Armee - Feldfernsprecher
Nachfolger des deutschen Patroullienapparates mit eingebautem Summer im Handgriff , auswechselbarer Mikrofonkapsel, ausklappbarem Einsprachtrichter aus Metall und lederner Tranporttasche.
AUFGENOMMEN WURDEN AUCH DEUTSCHE TELEFONE DIE LAUT HAUPTMANN ROSENKRANZ ODER JOHANN PRIKOWITSCH IN DER KUK ARMEE NACHWEISLICH VERWENDET WURDEN.
Aufzeichnungen des Infanteristen Josef Mairhofer (Mayrhofer) IR 59
Der Handapparat
Der Handapparat besteht aus zweiteiliger Griffhülse. (Das Telefon, das Mikrofon)
Das Telefon:
Aluminiumgehäuse darin befindet sich ein Hufeisenmagnet mit zwei Induktions-Spulen. Darüber ein Gummiring eine silbergraue Membrane. Darauf der Deckel mit vergitterter Schallöffnung in Lederpolsterung.
Das Mikrofon:
Aluminiumgehäuse darin befindet sich eine Kohlenplatte mit Platinkontakt. Das Mikrofonkapsel, und vergittertes Gehäuse der Sprechmuschel. Auf der zweiteiligen Griffhülse die Sprech- und Ruftaste. Im Innern des Schaltermechanismus. Das Kopftelefon besteht im allgemeinen aus den gleichen Bestandteilen wie beim Telefon des Handapparates nur statt Leder Schutzpolsterung und den Kopfriemen.
Bestandteile der Mikrofonkassette
Muster 1907
1.) Aus einer Eichenholzkassette mit Nickelbeschlag.
2.) Aus dem Handapparat statt Lederschnur mit Karabiner zum Umhängen mit zweiteiliger Kabelschnur.
3.) Kopftelefon samt Riemen
4.) Der Summerapparat
5.) Vom Riemen und einer Erdleitungsklemme
6.) Der vierpolige Kurbelschalter
7.) Zwei federnde Batterieanschlussbolzen
8.) Die eiserne Verbindungen des Schallmechanismus der Tragriemen der Mikrofonkassette der Erdspieß der Handapparate mir der siebenpoligen Kabelschnur. Das Kopftelefon mit der zweilitzigen Kabelschnur.
Lebhafter = ln
Nur für Flaggenkorrespondenz
Flaggenverwendung
Blauen = bf
Gelbe = gf
Rote = rf
Rotweiße = rwef
Weiße = wsf
Abkürzungen und Zeichen
a:
abt = Abteilung
adj = Adjutant
af = Artilleriefeuer
afm = Artilleriefeuer gegen die Mitte der feindlichen Front richten
afr = Artilleriefeuer gegen den ersten feindlichen Flieger richten
ah = Aushaaren vor dem Sturm, Feuerunterstützung wiederholt zu geben
ak = Armeekomando
ang = Angriff, angreifen
art = Artillerie
b:
baon = Bataillon
bef = Befehl
bg = Berg
bhf = Bahnhof
bk = Brücke
brg = Brigarde
bsz = Besetzen
bt = Batterie
c:
ca = Zirka (ungefähr)
ch = Chlausen
e:
eig = Eigene
eish = Eisenbahn
eir = w. Erreicht
f:
f = Feuer
fa = fährt auf
fd= Feind
fdl = feindlich
fhbt = Feldhaubitzbatterie
fhbd = Feldhaubitzdivision
fjb = Feldjägerbataillion
fkr = Feldkanonenregiment
fl = Feuerlinie
fla = Flanke
flü = Flügel
fwach = Feldwache
fwg = fahr weg
g:
gbrig = Gebirgbrigarde
gbt = Gebirgs……..
gs = Geschütz
gr = Grippe
grf = greif an
gz = geht zurück
h:
h = Uhr, Zeit
h. = Heute
hb = Haubitze – n
hö = Hölle
hptm = Hauptmann
i:
id = in Deckung
if = Infanteriefeuer
ifl = Infanteriefeuer gegen den linken Flügel richten
ifm = Infanteriefeuer gegen die Mitte der feindlichen Front richten
ihr = Infanteriefeuer gegen den rechten feindliche Flügel richten
inf = Infanterie
ir = Infanterieregiment
itd = Infanterietruppendivision
k:
k = kurz
km = Kilometer
kol = Kolone
komp = Kompanie
kt = Kotte
kwg = Karenweg
l:
l = Links
la = langsamer
le = lebhafter
lg = Lager, lagern oder lagert
lschr = Landesschützenregiment
lt = Leutnant
m:
m = Munitionsbedarf, Munition wird zugeführt bei (wiederholt zu geben)
ma = marschieren
mg = Maschinengewehr
mgz = Maschinengewehrzug
mgk = Maschinengewehrkompanie
mjr = Major
mun = Munition
munik = Munitionspark
munwa = Munitonswagen
n:
n = Norden
nh = Nachschub
nm = Nachmittag
no = Nordosten
nw = Nordwesten
np = Nachrichtenpatrouille
nr = Nummero
o:
o = Osten
oblt = Oberleutnant
obst = Oberst
offz = Offizier
obstl = Oberstleutnant
p:
patr = Patrouille
pl = Pionierbataillon
pf = Pferde
pk = Pionierkompanie
po = Posten
ps = passierbar
pz = Pinoierzug
r:
r = Rechts
rdf = Radfahrer
res = Reserve
rgt = Regiment
rtm = Rittmeister
s:
s = Süden
sh = Seitenhut
sich = Sicherung, sichern, sichert
sig = Signal, signalisieren
sigp = Signalpatrouille
sigst = Signalstation
so = Südosten
sp = Spitze
st = Sturm (wiederholt zu geben)
str = Straße
sw = Südwesten
swg = Standweg
t:
tr = Telegramm vollständig wiederholen
tef = Telefon, telefonieren
telgm = Telegramm
tkr = Tirolerkaiserregiment
tp = Truppe – n
u:
u = und
umf = Umfassung, umfassend
umg = Umgebung, umgeben
ups = unpassierbar
v:
v = vorwärts, vorgehen, vorrücken (wiederholt zu geben)
verb = Verbindung
verf = Verfolgung
verst = Verstärkung, verstärken, verständigen
vorg = Vorgehen, geht vor
vh = Vorhut
vhr = Vorhutreserve
vm = vormittags
vp = Vorpatrouille
vp = Vorposten
vpr = Vorpostenreserver
w:
w = Westen
wd = Wald
wdr = Waldrand
wt = weit
z:
z = Ziel
zg = Zug
zk = zurück gehen
zst = zerstört
Aufzeichnungen des Zugsführer Martin Wörlinger IR 59
Weitere Informationen über die Familie:
http://www.rainerregiment.at/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=335&Itemid=259
Ausrüstung der Kompanie mit Telefonmaterial
Jede Kompanie hat eine Telefonstation ( mit Mikrofonkassette samt Batterie ) mit 1 1/2 km. Leitungsdraht ( mit Kavallerietelegrafendraht ) dann die für den Bau den Betrieb und die Fortbringung erforderlichen Behelfe.
Die Telefonstation gestattet mündlichen Verkehr und Summerkorrespondenz bis zu 30 km. Außerdem hat jede Kompanie ein Magnetophon. Dasselbe ist zur Leitungsuntersuchung bestimmt und soll nur ausnahmsweise als selbstständige Station verwendet werden. Mündliche Sprechdistanz 5 km. Zur Bedienung per Kompanie 3 Mann genannt Telefonpatrol.
Die Telefonstation
besteht aus:
1.) Mikrofonkassette
2.) Batteriekassette
Ad 1): Besteht aus Eichenholzkasten, 4 Leitungsklemmen, eine Erdklemme, den 4poligen Kurbelschalter, 2 Batterieanschlussbolzen einen Erdspieß, dem Handapparat, dem Kopftelefon, und dem erforderlichen Verbindungsklemmen und Schaltdrähten.
Mikrofonkassette:
Handapparat besteht aus einer 2teiligen Griffhülse, an denen Ansätzen sich das Gehäuse für das Mikrofon und Telefon befindet. In der Griffhülse befindet sich der Schaltmechanismus, der durch das drücken der Ruf- oder Sprechtaste betätigt wird.
Das Mikrofon:
Besteht aus einem Kohlenblock, feinen Kohlenkörnern darüber eine Graphitmembrane – die Sprechplatte. Die außen befindliche Sprechmuschel ist zum Gebrauche umzuklappen.
Das Telefon:
Besteht aus dem Magnetsystem, 2 Induktionspullen, der Telefonmembran ( Silberstahlplatte) deren Entfernung von dem Weicheisenkörnern durch Regulierschraube vergrößert oder verkleinert und damit die Lautempfindlichkeit des Telefons geändert werden kann. Am Deckel ist ein Lederwulst angebracht.
Das Kopftelefon:
Ist gleich dem Telefon des Handapparates mit Ausnahme der Filzpolsterung.
Der Summer:
besteht aus 2 Induktionspulen mit Weicheisenkern und der Selbstunterbrechungsvorrichtung. Die Induktionspullen haben 2 Wicklungen; die Erste ( Primere) ein kurzer dicker Kupferdraht die 2te ( Sekundäre ) ein dünner langer Kupferdraht, beide mit Seide isoliert. Die inneren Enden der Wicklungen sind miteinander verbunden. Die äußeren Enden der Primärwicklung sind durch einen Draht mit dem linken Batterieanschlussbolzen und über den Selbstunterbrecher mit dem Mikrofon u. mit der Ruftaste in Verbindung. Die äußeren Enden der Sekundärwicklung beider Spulen stehen mit den eigenen Telefonen und der Leitungsklemmen in Verbindung.
Die Selbstunterbrechung:
besteht aus einem messigernen Gleitstück, aus einer Vibrierfeder aus Federstahl Regulierschraube und Kontaktschraube. Mittelst der Regulierschraube wird die Entfernung der Vibrierfeder, mit der Kontaktschraube die Federspannung reguliert. Die 4 Leitungsklemmern u. eine Erdklemme müssen inner fest angezogen sein.
Kurbelschalter:
ist immer rechts zu stellen. Führen mehrere Leitungen in die Kassette so sind die Durchführung des Verkehrs die am Gespräch nicht beteiligten Stationen durch links stellen der betreffenden Kurbel auszuschalten. Nach Beendigung des Gesprächs sämtliche Schaltkurbel sofort nach rechts zu stellen und Kreuz zu spielen.
Batteriekassette:
Enthält 2 Doppellagerelemente (System Dura ) und eine dicke Filzeinlage; zur Batteriekassette gehört ein Batterieanschlusskabel. Das Doppellagerelement besteht aus 2 in einem Pappkasten befindlichen Einzelelementen.
Aufbau:
Zinkbecher, Kohlenelektrode, im Zwischenraum eine Masse Elektrolyt genannte. Der obere Teil des Zinkbechers ist durch eine Mischung von Erdwachs u. Asphalt und eine darüberliegende Korkplatte ausgefüllt.
Einfüllrohr:
Bis zum Elektrolyt verschlossen durch einen Korkstöpsel mit Glasröhrchen zum entweichen der überflüssigen Gase. Die innangefeuchteten Elemente ( von der Fabrik so geliefert ) sind durch Jahre lagerfähig.
Ansetzen der Elemente:
Weiches Wasser einfüllen nach 5 Minuten nachfüllen u. Füllrohr mit Korkstöpsel verschließen. Später darf nicht mehr nachgefüllt werden. 12 Stunden aufrecht stehen lassen, dann überschüssiges Wasser ausgießen. Oberfläche des Elementes gut abtrocknen u. dieses in die Batteriekassette einstellen. Es ist immer sorgfältigst zu verhindern das der blanke Teil des von Zinkbecher wegführenden Zinkpoldrahtes die Kohlenklemme desselben Elements in Kurzschluß käme und für den Betrieb untauglich würde.
( ZEICHNUNG )
Adjustierung:
Der Telefonmannschaft mit der tragbaren Telefonausrüstung.
Stationsträger:
1 kompletter Anzug
2 Patrontaschen mit 40 Patr.
1 Batterietornister anstelle des Patr. Tornister
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1 Batteriekassette mit 2 Elementen
1 Batterieanschlusskabel im linken Sacke des
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Batterietornisters
1 Portion Fleischgemüse im rechten
1 „ Salz samt Säckchen
2 „ Kaffeekonserven samt
1 „ Tabak
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1 normal gepackter Brotsack darin überdies noch verwahrt: 1 Nähzeug, 1 Säckchen mit Schirbüchse, 1 Handtuch mit Zahnbürstchen, 1 Kamm, 1 Seife, 1 Port Zwieback der Reserveverpfllegung.
1 Apparattornister auf dem Traggestell des Kalbfelltornisters im Apparattornister
unter der Kassette
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1 Mikrofonkassette
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Im Tornisterdeckel
1 Leibbinde
1 Kombinationszange
1 Holzspule mit 20m blanken und 10m. isolierten Draht
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1 Mantel
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1 Garnitur Zeltausrüstung im Mantel eingerollt
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2 Mantelriemen
2 Packriemen
1 Gewehr 95 samt Riemen
Wenn die Telefonausrüstung durch Mannschaft getragen wird sind von diesem Manne in der Telefonpackkiste auf den Kompanie Munitionswagen zu hinterlegen: 1 Patronentornister, 1 Kalbfelltornister, 1 Hemd, 1 Gatti
1 paar Fußlappen, 1 paar leichte Schuhe.
Leitungsträger
1 kompletter Anzug
2 Patronentaschen normal
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1 Drahttrage
1 Kabeltrommel M3
1.5 km Kav. Telf. Draht in der Drahttrage
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1 normal gepackter Brotsack
1 normaler Kalbfelltornister normal
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1 Kochgeschirr samt Überzug im Packtornister an Stelle
der Leibwäsche
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1 Port Fleischgemüse
1 „ Kaffeekonserven
1 „ Salz
1 „ Tabak
1 „ Zwieback im Kochgeschirr verwahrt
1 Schierbüchse
1 Handtuch
1 Zahnbürste, 1 Kamm
1 Seife, 1 Kotbürste
1 Leibbinde im Packtornister
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1 Mantel
2 Mantelriemen
2 Packriemen
1 Garnitur Zeltausrüstung normal am Tornister aufgepackt
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1 komplette Abspulvorrichtung auf dem Tornisterdeckel
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1 Gewehr M. 95
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In der Telefonpackkiste zu hinterlegen:
1 Patronentornister, 1 Hemd, 1 Gatti 1 Sacktuch, 1 paar leichte Schuhe
Zu jeder Batteriekassette gehört:
1 Batterieanschlusskabel, 1 2adrige Kabelschnur, deren Enden in 2 Schraubenmuttern u. 2 Gabelförmigen Ansätzen auslaufen. Es wird gebraucht wenn die Station mobil verwendet wird.
Requisitenträger:
1 kompletter Anzug
2 Patronentaschen mit 40 Patronen
1 Requisitenturnister
1 Tragriemen zur Mikrofonkassette
1 Holzspule mit 2 m blanken
und 10 m. isolierten Draht.
1 Holzspule mit 50 m. Kupferdraht
und 3 m. Isolierband im linken Packen
1 Kombinationszange des Requisitentornister
1 Hebegabel, 1 Bohrer in der linken Flanke der
25 Verbindungsachter Requisitentornister
1 Magnettelefon
1 Ruftrompete in rechter Flanke
1 Schalltrichter
1 normal gepackter Brotsack
1 Kalbfelltornister
normale Wäsche
1 Verpflegsportion
1 Schmierbüchse, 1 Handtuch
1 Zahnbürste, 1 Kamm, 1 Seife
1 Kleiderbürste
1 Leibbinde
1 Garnitur Zeltausrüstung
1 paar leichte Schuhe
1 Mantel
2 Mantelriemen
2 Packriemen
1 Kochgeschirr samt Überzug
1 Repetiergewehr M. 95
In der Telefonpackkiste zu hinterlegen 1 gepackter Patronentornister,.
Prüfung und Regulierung der Stationsapparate:
Zur Prüfung des Sprechstromkreises Mikrofonkassette kurz schließen, Sprechtaste drücken, Knackton im Telefon hörbar; oder auf Mikrofon blasen, rauschen hört auf wenn Schaltkurbel links gestellt.
Zur Prüfung des Rufstromkreises Ruftaste drücken, voller reiner Ton im Telefon hörbar: wenn Schaltkurbel links gestellt nur mehr schwingen der Vibrierfeder hörbar. Ist der Ton im Telefon nicht rein so muß der Summer nachgestellt werden.
Nachstellen des Summers:
Fixierschraube lüften. Regulierungsschraube so einstellen, das die Vibrierfeder um doppelte Papierblattstärke von den Eisenkern absteht. Hierauf wird Kontaktschraube so lange gedreht bis ohne starke Funkenbildung das Telefon rein anspricht.
Durch drehen der Regulierungsschraube ist sodann die Höhe des Tones derart zu regeln das ein hoher Ton nur bei feuchter Witterung u. für große Entfernung verwendet wird.
Prüfung der Telefone:
Zur Prüfung des metallischen Zusammenhanges schickt man einen Summerstrom durch die Telefone; auf diesen sollen die Telefone ansprechen. Das Kopf u- Magnettelefon muß hierzu zwischen eine Linien- u. Erdklemme geschaltet werden. Gibt das Telefon bei dieser Prüfung keinen reinen Ton so ist mittelst der Regulierschraube der Abstand der Telefonmembrane von Eisenstab zu regulieren
Prüfung der Batterie:
Funktionieren anscheinend tadellose Apparate nicht gut so müssen die Elemente der Batterie geprüft werden, ob sie Strom abgeben und ob dieser die erforderliche Leistungsfähigkeit besitzt. Zur dieser Prüfung wird jedes Element mit kurzen Drähten an die Batterieanschlussbolzen der kurz geschlossenen Mikrofonkassette geschaltet. Zur Prüfung auf Stromabgabe Sprechtaste drücken ! Bei stromfähigen Elementen lauter Knackton in den Telefonen hörbar.
Prüfung auf Leistungsfähigkeit
Ruftaste drücken ! Vibrierfeder u. Telefonmembrane müssen regelmäßig schwingen. Elemente welche dies nicht zu leisten vermögen sind für den Betrieb untauglich. Neuerding schalten u. prüfen.
Behebung von Apparatmängel
Sprechen sie Kassettentelefon nicht an so ist die Spulenwicklung entweder unterbrochen oder es sind diese Windungen in Kurzschluß.
Eine Unterbrechung im Kopftelefon ist für die momentane Brauchbarkeit der Kassette gegenstandslos wenn das Telefon des Handapparates intakt ist. Ist aber die Spulenwicklung des Handapparattelefons zerrissen, so ist die Mikrofonkassette vorläufig unbenützbar.
Die fehlerhafte Kassette kann vorübergehend brauchbar gemacht werden wie folgt: Deckel der Telefondose abschrauben, dann die 2 Klemmen an welcher die äußeren Enden der Magnetspullen und die zum Schaltmechanismus führenden Drähte mit einem isolierten Drahtstück leitend verbunden werden.
Die Kassette kann wieder benützt werden jedoch muß zum hören das Kopftelefon verwendet werden. Ist auch letzteres fehlerhaft so muß zum hören das Magnettelefon zwischen die Erdklemme und den Erdspieß geschaltet werden.
Kurzschlüsse:
in den Telefonspullen entstehen gewöhnlich durch Blitzentladungen. Solange Summer intakt kann Kassette zum Sprechen und Telegraphieren benützt werden, jedoch muß wenn in beiden Kassettentelefonen Kurzschluß auftritt – zum hören das Magnettelefon zwischen Erdklemme und Erdspieß geschaltet werden.
Im Handapparat können Kurzschlüsse dadurch entstehen. Dass einzelne feine Drähte in der Griffhülse abbrechen und zwischen die Lamellen des Schaltmechanismus geraten.
Das öffnen der Griffhülse und Manipulationen am Schaltmechanismus sind verboten !!! Unwirksam gewordene Lagerelemente werden durch anfeuchten mit gesättigter Salmiaklösung zur weiterer Stromabgabe befähigt. Gerissene Leitungslitzen der Kabelschnüre sind durch isolierten Draht zu ersetzen.
Leitungsmaterial:
Der Kavallerietelegrafendraht besteht aus einer zusammen gedrehten Leitungslitze von 2 verzinkten 0.33 mm starken Stahl Drähten und einem verzinnten 0.3 mm starken Kupferdraht. Die Litze ist behufe Isolierung mit Zwirn umsponnen und dann mit Wachs getränkt. Der Draht hat einen Durchmesser von zirka 0.75 mm eine Zereissfähigkeit von zirka 25 kg. Derselbe wird in Ader von je 500m länge erzeugt die beiden Enden sind blank und zu Schlingen verlötet.
Verbindungsachter:
dient zur Verknüpfung der in der Leitung aneinander zuschließenden 500 m Drahtadern.
Die Kabeltrommel:
besteht aus einem hohlen Holzkern, 5 cm Durchmesser 11.5 cm länge. In dessen Stirnenden je eine verzinnte Eisenblechscheibe von 20cm Durchmesser aufgeschraubt sind. Zur Aufnahme der Achse dienen quadratische Ausnehmungen von 15 mm Seitenlänge.
Die Abspulvorrichtung
dient zum abrollen und aufspulen des Leitungsdrahtes.
Formalitäten beim Telefonieren im Einzelverkehr
1.)
Station „H“ Station „W“
Hallo Station W. Hier Station W.
oder Hallo 1. Baon oder Hier 1. Baon
oder Hallo Wals oder Hier Wals
oder
1) -.-.- (anruf)
. - -( fremdes Rufzeichen ) wie oben
- . . – (eigenes Rufzeichen)
Phonischer Einzelverkehr
Station H Station W
H1) - .- .- 2W) . - -
. - - - . –
- . . –
H) . . . - .
Adresse - . . . - . . . - .
Unterschrift . . . - . - eventuell . - . - .
Schluss 5 eventuell . - -
Verfahren beim Kollationieren
Station H Station W
1H gibt nach Unterschrift 2 W . . . - . und
nicht . . . - . - sondern wiederholt die ganze
- - . - . Depesche und gibt dann . . . - . –
Will jedoch W
nach . . . - . – wiederholen
so gibt er nicht
. . . - . – sondern . . . - .
und spielt die Depesche ab
Verfahren bei Mangelhafter Übermittlung
H. W.
Bemerkt H das fehlerhaft W. berichtigt
gegeben würde so hat er danach
............. seine
zu geben. Aufnahmen
Das letzte richtig gegebene Wort
zu wiederholen und dann die
Depesche weiter spielen
2 Wiederholt dass W gegebene Wort 1) Bemerkt W dass er einen
und beginnt von hier dann weiter zu spielen Buchstaben nicht vollkommen
richtig aufgenommen hat
so gibt er ............... spielt das
letzte richtig aufgenommene
Wort und gibt . . - - . . (?)
Instandhaltung der Telefonlinien:
Der Linienerhaltungsdienst umfast alle Vorkehrungen die zur Betriebssicherung Instandhaltung der Telefonanlagen erforderlich sind.
Die Überwachung erfolgt von den Stationen aus und durch Zeitweise zu entsendende Leitungspatrouillen. Alle Truppen haben die Pflicht die Telefonleitungen zu beobachten, Störungen zu vermeiden, und wenn solche vorgefunden werden dieselben zu beheben.
Störungen im Telefonverkehr:
werden durch Mängel auf der Leitung oder bei den Sprechstellen hervorgerufen.
Leitungsstörungen können sein:
Drahtrisse, aufgegangene Drahtverbindungen, isolierte Drahtbünde, und starke Ableitungen.
Stationsstörungen können sein:
falsche Schaltungen, isolierte Einschaltung der Leitungen oder nicht festgezogene Klemmen, unrichtig gestellte Schaltkurbel, Unterbrechungen im Zuleitungsdraht zum Erdspieß,
Kurzschlüsse hervorgerufen durch Berührung blanker Teile der Leitung mit der Erdleitung
Bei auftreten von Störungen haben die Sprechstellen sofort zu ermitteln ob die Fehlerstelle in der Station oder auf der Leitung zu suchen ist.
Cirkularverkehr
A B C D
Gebende Station nehmende Station
1 - . - . - 2 - . . d
- . - . - - . – k
- . - . -
- . . d
. – a
3 . . . - . 4 - . - . c
- . - . c - . – k
. – a
5 . . . - . 6 - . . . b
- . . . b - . – k
.- a
7 . . . - . 8 - . . d
- . . d . . . - .
- - . - . t
9 - . -. –
und spielt Telg. ab
und gibt am Schlusse
. - .-. (x)
Unterbrecher darf nur bis Kollationierung bestimmte Station
10 - . . d
. . . - .
u kollationiert
. . . - . –
11 . . . - . - 12 - . - .
. . . - .
. . . - . –
oder - . - .
u. unvollständig
13 . . . - . - 14 - . . .
oder . . . - .
. - . . . . . . - . –
15 . . . - . - 17 . . . - .
16 - . - . u. letztes richtig
. - aufgenommene Wort
- . - . u. . . - - . . (?)
Ist eine Station momentan zur Aufnahme nicht bereit, so hat sie sich dennoch zu melden, jedoch statt - . – warten ( . - . . . ) und die Zeit zu geben.
Die gebende Station quittiert mit verstanden ( . . . - . ) und Schluss und fährt mit dem Aufrufen der anderen Stationen fort.
Ist die verhinderte Station zum Aufnehmen bereit so gibt sie ihr Rufzeichen u. k. ( - . - ) .
Meldet sich eine gerufene Station trotz zweimaligen Aufruf nicht, so ist mit den Rufen
der übrigen Stationen fortzufahren und vor Bezeichnung der zu kollationierenden Station noch einmal zu rufen.
Meldet sie sich auch jetzt nicht so ist ihr die Übermittlung später im Einzelverkehr zu geben.
MELDEREITER
LEUCHTPISTOLE
Österreichische Leuchtpistole mit Anschlagschaft.
BRIEFTAUBEN
Im Ersten Weltkrieg wurden schätzungsweise bis zu 100.000 Brieftauben zur Nachrichtenübermittlung eingesetzt. Ihre Erfolgsrate bei der Überbringung von Nachrichten lag bei ungefähr 95 Prozent. Zu ihren Ehren wurden mehrere Denkmäler errichtet.
LICHTSIGNALE
FAHNENSIGNALE
HORNSIGNALE
Fundfoto Solkan Horn | Fundfoto Solkan Horn Finder | Fundort Foto Albori | Horn | Horn Depotstempel | Horn Hersteller | Hornist | Tätigkeitsabzeichen |
Kompniesignalhorn F mit dem Abnahmestempel MD I 1916 ( Brünn ) aus der Kommandeurszeit von Oberst Albori beim 5. IBK. Dieses Horn von Bohland & Fuchs Graslitz, wurde vom Hornist einer Kompanie verwendet. Der Fund wurde im Jahr 2016 aus der Sammlung des Museums Solkan übernommen. Die Fundfotos sind von Rok Boltar. Gefunden wurde sie unter dem Kloster Monte Santo von Rok Boltar, Museum Solkan, im Jahre 2000 persönlich. Der Name Bohland & Fuchs stand für einen traditionsreichen Blasinstrumentenhersteller, der hochqualitative Produkte auf dem Markt anbot. Die Firma wurde 1870 aus der Vorgängerfirma von Gustavus Bohland gegründet und betrieb ihre Maschinen als erste Instrumentenfabrik während der österreichisch-ungarischen Monarchie mit Dampfkraft.
Der Name leitet sich vom Horn der Hornträger, unter anderem Rind, Ziege, Schaf, Antilope, ein hohler Überzug aus Hornsubstanz über einen Knochenzapfen ab. Dieses Gebilde löst sich leicht ab, und wurde daher vielfältig zur Lauterzeugung genutzt. Dazu ist die Spitze des Horns zu öffnen, um ein Mundstück zu bilden, und die konische Form dient als exzellenter Schallverstärker, dem Schalltrichter, ein Prinzip, das – in Analogie – unter dem Namen Horn als Bauprinzip für Lautsprecher verwendet wird. Der Name steht ursprünglich für alle Instrumente aus diversen tierischen Hörnen, dann für die analoge Bauform unabhängig vom Material.
Hornsignale wurden bereits in der römischen Legion verwendet. Dort wurden die Bucina und das Cornu, der Vorläufer für das moderne Horn, eingesetzt. Das Horn war dort vor allem für taktische Signale genutzt, um die Feldzeichen und damit die einzelnen Einheiten zu dirigieren.
Ab dem Dreißigjährigen Krieg wurden Hornsignale immer eingesetzt, zum einen um zusammen mit Trommeln für eine Kommunikation auf dem Schlachtfeld zu sorgen, zum anderen um beim Gegner Verwirrung zu stiften. Im Lauf der Jahre wurden so bei den Armeen in Europa und Nordamerika unterschiedliche Hornsignale eingeführt.
Insbesondere bei der Kavallerie war es üblich, Hornsignale in die tägliche Kasernenroutine einzubauen. Durch die Hornsignale konnte ein Befehlshaber seiner Einheit befehlen, wie sie weiter zu agieren hatte. Typische Befehle waren „Angriff“, „Links flankieren“, „Rechts flankieren“, „Meldung“, „Trab“, „Galopp“, „Aufstehen“, „Fallen lassen“, „Feuer frei“, „Feuer einstellen“ oder „Verteilen“. Kurze, prägnante und leicht verständliche Signale waren äußerst wichtig. Bei allen Kommandos welche durch die Hornisten ausgeführt werden gilt: Die Befehle sind erst wenn diese beendet, und ggf. wiederholt worden sind, auszuführen.
Ab 1812 kam das Signalhorn in Trompetenform wie jenes der Kavallerie in Einsatz. Das Hornistentätigeitsabzeichen wurde 1909 bei der Landwehr eingeführt. Die Hornsignale der k.u.k. Armee wurden bei der leichten Infanterie verwendet. Das Horn in runder Form hat eine Rohrlänge von 250cm. Der Innenkreisdurchmesser beträgt 18cm. Dieses Instrument lag den Jägern sehr, schließlich waren ein guter Teil dieser Soldaten gelernte Waidmänner und Jagdgehilfen.
Signalhörner im IR 59: Das F Signalhorn bestand aus Messingblech und war 34 cm lang. Es diente dem Kompaniehornisten. Das Signalhorn A war ebenfalls aus Messingblech gefertigt, jedoch nur 27 cm lang und wurde vom Bataillonshornisten geführt. Die Signalhörner wurden an Anhängeschnüren getragen, die aus kaisergelber, mit schwarzen Fäden melierter Wolle bestanden. Sie wurden doppelt gelegt, an jedem Ende befand sich eine Quaste mit gelb-schwarzen Fransen.
Angeblich stammen alle Hornsignale der k. u. k. Armee von Michael Haydn. Johann Michael Haydn (* 14. September 1737 in Rohrau, Niederösterreich; † 10. August 1806 in Salzburg) war Komponist und Bruder von Joseph Haydn und Johann Evangelist Haydn. Die Kosten eines Horns lagen bei ca. 9,50 Kronen
Hornsignale heute:
http://www.oesterreichische-militaermusik.com/Milmusik/Wissenswertes/Ehrenformation.html