Fähnrich d.R Jakob Kern
Jakob Kern, mit bürgerlichem Namen Franz Alexander Kern, wurde am 11. April 1897 in Breitensee/Wien geboren. Nach der Kriegsmatura im Knabenseminar Hollabrunn ist er am 15.10.1915 in das IR 59 "Erzherzog Rainer" eingerückt !
Ab Jänner 1916 wechselte er als EF zum 4. Tiroler Kaiserjägerregiment und wurde am 11. September 1916 an der Südwestfront (Ortler) durch einen Lungen- und Leberdurchschuss schwer verwundet. Durch diese Verletzung schwebte Kern monatelang in Lebensgefahr. Er wurde zum Fähnrich befördert und mit der Tapferkeitsmedaille II. Klasse ausgezeichnet.
Da er felduntauglich war, konnte er am 20. Oktober 1917 in das Wiener Priesterseminar eintreten und das Theologiestudium beginnen, wurde aber gegen Kriegsende nochmals an die Front einberufen. In Wien war er Mitglied der K.Ö.H.V. Amelungia Wien im damaligen CV. Im Dezember 1919 Eintritt in das Prämonstatenserkloster in Geras, wo er am 18. Oktober 1920 eingekleidet wurde und den Ordensnamen Jakob erhielt. Am 23. Juli 1922 wurde er in Wien zum Priester geweiht. Trotz schwerer Hustenanfälle und Blutspuckens vollzog er den Seelsorgedienst in den Filialkirchen von Geras. Jakob Franz war schon seit den Anfängen seiner Studienzeit erfüllt vom Gedanken, Sühne zu leisten für die vielfachen Beleidigungen Gottes in der Welt. Nach seiner Verwundung blieb seine Gesundheit sehr geschwächt; oft musste er fürchten, dass er aus diesem Leben abberufen würde. Aber er opferte seine Schmerzen und Leiden Gott und ergab sich ganz in seinen Willen. Nach 3 Operationen (Rippenentfernungen bei vollem Bewusstsein) starb er 20. Oktober 1924. An diesem Tag hätte er seine ewige Profess ablegen sollen. Leiden und seine Schmerzen die ihn plagten fasste er als Sühne auf. Seine Gebeine wurden in die Stiftskirche von Geras übertragen, die Seligsprechung erfolgte durch Papst Johannes Paul II. am 21. Juni 1998 in Wien.
Jakob Kern-Haus
Auf Initiative des damaligen Militärpfarrers von Wien, Militärdekan und späteren Militärgeneralvikars Prälat Josef LEBAN wurden im Jahre 1987 unter der Schirmherrschaft des Hwst. Herrn Militärbischofs von Österreich, Dr. Alfred KOSTELECKY, Kirche und Büroräume dieses Hauses übernommen.
In der Folge konnte mit besonderer Unterstützung seitens des Hwst. Herrn Militärbischofs Mag. Christian WERNER unter dem Militärkommandanten Divr Karl SEMLITSCH im Zusammenwirken mit der Bundesgebäudeverwaltung unter RRat Ing. Karl FREILER und dem Leiter der 2. Betriebsversorgungsstelle Obst Erhard CERNY sowie dem Militärpfarrer beim Militärkommando WIEN dieses Haus renoviert und neu adaptiert werden und wurde am 29. April 1999 feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Das Jakob Kern-Haus steht als Bildungs- und Begegnungsstätte der katholischen Militärseelsorge im Zusammenwirken mit dem Militärkommando und der Militärpfarre WIEN für kirchliche und militärische Veranstaltungen zur Verfügung und soll darüber hinaus in den gesellschaftlich- und öffentlichen Raum hinein wirken, sowie Platz für kulturelle Veranstaltungen bieten.
Quelle: Katholische Militärseelsorge Österreich
Endlich erhält Pater Jakob Kern seinen Platz im Bezirk
Wolfgang Gerstl hat schon vor vielen Jahren, noch vor der Seligsprechung Jakob Kerns eine Initiative in seinem Heimatbezirk gesetzt, um ihm seiner Ehre zu gedenken.
Im Jahre 1998 hat er im Beisein des Altabtes des Chorherrenstiftes Geras, Univ. Prof. Prälat DDr. Joachim Angerer (Am), in der Pfarrkirche Penzing eine Gedenkmesse organisiert und eine Gedenktafel gestiftet. Nunmehr ist es Parteiobmann GR Mag. Gerstl und der ÖVP Penzing gelungen, dass auch eine Verkehrsfläche nach Jakob Kern benannt wird. Noch heuer wird die Verkehrsfläche zwischen Jan-Kiepura- und Steinböckengasse in Penzing in Jakob Kern Gasse umbenannt. Sobald der Termin für die Umbenennung und Einweihung feststeht, soll natürlich auch eine offizielle Einweihung dieser stattfinden. "Endlich ist es soweit, und Pater Kern kommt aufgrund eines Antrages der ÖVP Penzing zu seinem verdienten späten Ehren im Bezirk!", freut sich Gerstl.
Quelle: ÖVP Wien
Innenministerium
Hauskapelle im BMI täglich geöffnet
Die Kapelle im Bundesministerium für Inneres ist für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Innenressorts ab sofort von Montag bis Freitag, von 6 bis 10 Uhr geöffnet.
Die Hauskapelle im Palais Modena, dem Sitz des Bundesministeriums für Inneres in 1010 Wien, Herrengasse 7, wurde 2001/02 restauriert. Der Raum diente bis dahin als Abstellkammer. Die Kosten für die umfangreiche Renovierung wurden über Spenden aufgebracht. Prof. Arnulf Rainer schuf das Altarkreuz. Einmal im Jahr wird in der Kapelle eine Messe gelesen.
Die "Kapelle zum Heiligen Kreuz und Seligen Jakob Kern" ist Pater Jakob Kern geweiht. Als Franz Alexander Kern am 11. April 1897 in Wien-Breitensee geboren, rückte er nach der Matura im Knabenseminar Hollabrunn in die Armee ein. Im September 1916 erlitt er an der Südwestfront einen Leber- und Lungendurchschuss und befand sich monatelang in Lebensgefahr. Im Oktober 1917 trat er in das Wiener Priesterseminar ein und begann mit dem Theologiestudium. Ein Jahr später trat er in das Prämonstratenserkloster in Geras ein, wo er im Oktober 1920 den Ordensnamen Jakob annahm. 1922 wurde er in Wien zum Priester geweiht. Wegen seiner Kriegsverletzung litt er ständig an starken Schmerzen. Er fasste dieses Leiden als Sühne auf. Am 20. Oktober 1924 starb Jakob Kern als 27-Jähriger bei einer Folgeoperation. An diesem Tag hätte er sein Ordensgelübde ablegen sollen.
Im Altartisch der Kapelle befindet sich eine Reliquie des von Papst Johannes Paul II. im Juni 1998 selig gesprochenen "Sühnepriesters".
Die Immobilie in der Herrengasse 7 gehörte ab dem frühen 16. Jahrhundert der später in den Fürstenstand erhobenen Adelsfamilie Dietrichstein. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ließ Fürst Ferdinand von Dietrichstein ein einheitliches Bauwerk errichten. Die Fürsten Dietrichstein hatten das Recht, in der Kapelle Privatmessen abhalten zu lassen.
Im Mai 1811 kaufte die Witwe des Erzherzogs Ferdinand Karl von Österreich, Maria Beatrix von Este, das Palais und ließ es bis 1814 nach Entwürfen der Architekten Giacomo Quarenghi und Alois Pichl in klassizistischem Stil umgestalten.
Im Februar 1842 erwarb der Staat das Gebäude. Der "Modeneser Palast" wurde zur Jahreswende 1843/44 Sitz der obersten Polizei- und Zensur-Hofstelle. Mit dem Beginn der Revolution im März 1848 wurden die Hofstellen durch Ministerien abgelöst. Von 1848 bis 1918 war das Palais Amtssitz des Ministerpräsidenten; das Innenministerium amtierte in der "Böhmischen Hofkanzlei" am Judenplatz. 1852 entstand die "Oberste Polizeibehörde", 1859 wurde sie in Polizeiministerium umbenannt. 1867 wurde das Polizeiministerium aufgelöst und die Agenden dem neuen Ministerium für Landesverteidigung und öffentliche Sicherheit übertragen. 1870 kamen die Polizeiangelegenheiten zum Innenministerium.
Von 1869 bis 1894 war im Haus Herrengasse 7 auch die Chefredaktion der amtlichen "Wiener Zeitung” untergebracht. Im hinteren Trakt befand sich die Druckerei der "Wiener Zeitung" und das k. k. Telegraphen-Korrespondenzbüro. Einige Räume dienten vorübergehend als Wohnung für den Ministerpräsidenten.
Nach dem Zerfall der Monarchie war das Palais Modena von 1918 bis 1920 Amtssitz des "Staatskanzler" Dr. Karl Renner. 1919 befanden sich darin auch die Staatsämter des Inneren und für Unterricht (1919 bis 1920) bzw. das Bundesministerium für Inneres und Unterricht (ab 1920). 1923 wurden die Unterrichtsagenden einem eigenen Bundesministerium übertragen; im selben Jahr übersiedelte das Bundeskanzleramt in das Gebäude Ballhausplatz 2. Die inneren Angelegenheiten waren 1923 bis 1938 dem Bundeskanzleramt eingegliedert; ab 1929 führte der Ressortleiter den Titel "Bundesminister" (für innere Angelegenheiten). Ab 1932 gab es auch besondere Bundesminister für Sicherheitswesen, die ebenfalls dem Bundeskanzler unterstellt waren.
Von 1938 bis 1945 unterstand das Palais Modena der Reichs-Polizeiverwaltung. Im September 1944 wurde es bei einem Bombenangriff beschädigt. Nach der Wiederherstellung der Republik Österreich im April 1945 diente das Gebäude als Sitz des Staatsamtes für Inneres, an dessen Stelle noch im selben Jahr das Bundesministerium für Inneres trat.
Ab wann die Kapelle nicht mehr benützt wurde, lässt sich nicht mehr genau feststellen.
Artikel Nr.: 6619 vom Mittwoch, 09. Juni 2010